Eigenkapital für eine Baufinanzierung

In der Vergangenheit wurde es den Darlehensnehmern immer einfacher gemacht, die Traumimmobilie zu finanzieren. Schaut man sich die Entwicklung in den USA an, lässt sich erkennen, wohin der Weg auch in Deutschland in Zukunft führen könnte: Eine Immobilienfinanzierung in Verbindung mit einem gewissen Eigenkapitalanteil ist dort völlig unüblich. In der Regel wird also der gesamte Kaufpreis inklusive aller Nebenkosten voll finanziert.

Wohin dies führen kann, hat man ganz deutlich an der Immobilienkrise in den USA Ende des letzten Jahrzehnts gesehen. Reihenweise platzten dort Finanzierungsverträge, Banken gingen Pleite und unzählige Bauherren oder Hauskäufer waren plötzlich nicht mehr in der Lage, die Raten zur Finanzierung ihrer Immobilie zu bedienen.

Vollfinanzierung wird schwerer

Beratung zum EigenkapitalDiese Entwicklung hat die Diskussion zum Thema Eigenkapital bei der Baufinanzierung wieder angeheizt. Schon heute spürt man die Auswirkungen dieser Entwicklung. Es werden wesentlich weniger Vollfinanzierungen für eine Immobilie bewilligt, als vor der Krise. Es ist davon auszugehen, dass in den nächsten Jahren auch in Deutschland wieder ein gewisser Eigenkapitalanteil erforderlich ist, bevor die Finanzierung für eine Immobilie – mit welcher Finanzierungsform auch immer – bewilligt wird.

20 % – 40 % Eigenkapital ist ratsam

Experten fordern seit jeher, einen ausreichenden Eigenkapitalanteil (mindestens 20 %, besser 40 %) in eine Immobilienfinanzierung einzubringen, ohne diese sei eine vernünftige Finanzierung gar nicht möglich. Und wenn eine Finanzierung ohne entsprechendes Eigenkapital doch möglich sein sollte, so werden zumindest die Finanzierer dementsprechend höhere Sicherheiten (und höhere Zinsen) fordern.

Selbstverständlich gibt es immer noch Angebote auf dem Markt, die eine Vollfinanzierung für Immobilien anbieten. Hierbei ist allerdings Vorsicht geboten: In kaum einem anderen Bereich tummeln sich derart viele schwarze Schafe und Kredithaie, wie im Bereich der Baufinanzierung. Schließlich geht es hier stets um sehr hohe Kreditsummen, mit denen entsprechend große Gewinne zu verdienen sind.

Gute Sicherheiten als Ersatz für Eigenkapital

Sicherheit für die BaufinanzierungWer seinen Immobilientraum möglichst schnell realisieren möchte oder nicht über genügend Eigenkapital für die Baufinanzierung verfügt, der kann also durch den Nachweis entsprechender Sicherheiten diese Hürde umgehen. Doch welche Sicherheiten sind dafür geeignet? Optimal sind natürlich weitere Immobilien, die sich bereits im Besitz des Darlehensnehmers befinden.

Durch eine Hypothek auf diese Immobilien ist es in der Regel überhaupt kein Problem, eine Finanzierung auch ohne Eigenkapital entsprechend abzusichern. Weitere Möglichkeiten, geeignete Sicherheiten zur Verfügung zu stellen, bieten sich durch Kapitallebensversicherungen, Restschuldversicherungen oder auch durch Bürgen. Selbstverständlich muss der Bürge dabei selbst kreditwürdig sein.

Fazit

Selbstverständlich lässt sich eine Baufinanzierung auch ohne Eigenkapital auf die Beine stellen. In diesem Fall sollte sich der Finanzierungsnehmer allerdings darüber im Klaren sein, dass die Zinskosten durch das fehlende Eigenkapital enorm steigen, wodurch die Finanzierung ein ganzes Stück teurer wird. Des Weiteren kommt eine solche Finanzierung ohne Eigenkapital heute nur noch für Menschen infrage, die ersatzweise entsprechende Sicherheiten zu Verfügung stellen können. Andernfalls wird es – außer den erwähnten schwarzen Schafen – keine Bank geben, die eine Finanzierung bewilligt.